Dienstag, 19. Oktober 2010

Wenns in der Mitte weh tut - Midlife Crisis

Die beginnt wenn deine Frau dich mit deinem Alter aufzieht und du dich ärgerst  und endet wenn dich diese Bemerkungen nicht mehr stören.

Das ist sowas wie eine zweite Pubertät. Man(n) stellt alles in Frage, das was man tut, will oder wollte, zieht Bilanz. Ist die Arbeit die ich jetzt mache die Richtige, ist die Beziehung, Familie, Kinder, Haus das was ich wollte. Eine Überprüfung der Ziele und Werte.

Scheinbar lassen bei vielen mit zunehmenden Alter auch die (durchaus guten) strengen werte der Jugend nach. Das ist teilweise auch in Ordnung, da ja unsere Welt nicht nur aus dem kindlichen schwarz/weis Gefüge besteht.



Und so eine Krise ist vollkommen in Ordnung und auch Wichtig, damit man nicht auf den falschen eingefahren Gleisen bis zur Kiste fährt.

Entweder man macht in einem panischen Anfall von Angst/Unzufriedenheit alles falsch (Kündigen, wegziehen, scheiden, neue (junge) Frau) und mutiert zum von Party zu Party hetzenden Neo-Teene (was der Alte den hier, können die uns nicht mal in Ruhe lassen) und bekommt von dem Stress mit Ende 40 nen Herzkasper. Oder man geht das in Ruhe an und orientiert sich in der einen oder anderen Sache neu, was durchaus auch eine Trennung beinhalten kann (von Menschen, alten Gewohnheiten, Arbeitsstelle).

Zitat: "Bis 40 macht man die Dinge richtig, ab 40 macht man die richtigen Dinge"

Es ist nicht mehr der jugendliche, stürmische, rosarote Enthusiasmus voll Kraft, Kompromißlosigkeit und ohne Begrenzungen, sondern eine gesunde Akzeptanz der eigenen Grenze, der Erkenntnis das zwischen schwarz und weis manchmal "1000 km" liegen und viel möglich ist, der Einsicht das es ausser der eigen Erkenntnis und Sicht der Dinge noch andere Erkenntnisse und Lebensweisen/Weisheiten existieren und ihre Berechtigung haben. Es geht nicht um faule Kompromisse, die irgendwo ein schlechtes Gewissen hinterlassen, weil diese sich so gar nicht mit den eigenen festen Werten unserer Jugend vertragen!

Zitat " Wer weis das er nichts weis, weis viel!"

Wo bei ich auch den Eindruck habe, das wenn dies nicht passiert, diese "Denke" nicht gemacht wird, vieles verhärtet und "schlimmer" wird als zuvor (Altersblödheit ;-).

Man(n) sollte eigentlich weniger Vorurteile haben, da man seine eigene Fehlbarkeit und Begrenztheit hoffentlich erkannt hat. Wichtig ist das (existente) Glück im eigenen Leben zu entdecken, zu einer gewissen Zufriedenheit und Ruhe zu kommen, was hier aber nicht bedeutet faul auf dem Erreichten auszuruhen, sondern voll Elan in eine aufregende Zukunft hinzusteuern, mit (hoffentlich) klareren Vorstellung unserer Ziele.

Diese Kriese ist wichtig undt not-wendig --> sie wendet (hoffentlich) eine Not. Zum Beispiel die unbeantwortete Frage nach dem (Lebens)Sinn.

Es gibt in unserem leben 4 "Bedürfniskörbe" die gefüllt werden müssen:
  1. Liebe und Anerkennung
  2. Sicherheit und Orinetierung
  3. Kompetenz und Einfluss
  4. Sinn

Unbeantwortete Sinnfragen knabbern an unserem Bewusstsein. Oft stammen Missstimmungen , bis hin zu schweren Depressionen, nur daher, dass der "Sinn-Korb" nicht angemessen gefüllt ist.

Alle Lebensabläufe sind dem "ewigen" Wechsel von Spannung und Lösung geschehen, irgendwie. (Schulleintritt, Beruf, Auszug bei Eltern, Partnerschaft, Verlust des Partners...). Vielleicht sind diese Erschütterungen Auslöser für entscheidende Lebensveränderungen? Sie können uns weiterbringen. Erlebte Schwierigkeiten stellen Immer die Chance dar neue Erfahrungen zu machen und davor sollten wir keine Angst haben! Schwierigkeiten sind ein Teil des Lebens und eine Chance zum Wachstum der eigenen Persönlichkeit.

Lassen wir uns vom "inneren Zensor" (Nitzsche), mit seine idealisierten, unrealistischen Wünschen, Ansprüchen und Vorstellungen nicht das Leben verderben.

„Hör auf die Worte deiner Kritiker. Sie verraten dir, was deine Freunde dir nicht erzählen. Lass dich nicht niederdrücken von dem, was die (inneren) Kritiker sagen. Noch nie wurde zu Ehren eines Kritikers ein Denkmal errichtet, wohl aber für Kritisierte.“

Bei allen Ansprüchen ("Sachzwängen"), die der Alltag, die Familie, die Arbeit an uns stellt (ich muss noch dies und jenes) immer die Kontrolle über unser Verhalten und Empfinden behalten ("ich werde zuerst dass, danach...).
Auch wenn sich an der Sache selbst nichts ändert, so verliert sich dies Gefühl des machtlos ausgeliefert seins.

"Was du tun MUSST, das tue gern"

Midlifecrisis ist keine Sache die man nebenher erledigt. Dafür bedarf es Zeit und Ruhe.

In der Überzeugung das allesw in eine höhere "Ordnung" eingebunden ist (Philosophie, Weltanschauung, Religion), muss ich nicht aufgeben. Ich kann die Situation als Herausforderung verstehen und mich ihr mit Vertrauen und Gedult ausliefern und stärker und reifer daraus hervorgehen.

Wer keine Vorstellungen/Bilder  davon hat was er wirklich will und kann, darf sich nicht wundern wenn immer wieder ander für ihn entscheiden, und dort landet wo er nie hinwollte. Bilder und Visionen können unglaubliche Kräfte Bobilisieren, wenn wir uns für unsere (realistisch-optimistischen) Ziele begeistern können wir sie auch erreichen.

Liebe Grüsse H.

 (Quelle der Inspiartion: Ein Problem ist auch eine Chanche, Knud Eike Buchmann,1993 --> sehr zu empfehlen, Klein, schnell durchgelesen,  sehr hifreich!!!)

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