Der Künstler ist ein Mann, eine Frau ein Kind oder ein Kreis der versucht das Unfassbare, das unaussprechliche in eine Farbe, eine Form, einen Satz, einen Geruch, einen Geschmack zu verwandeln, das Unsichtbare sichtbar zu machen, das Unfassbare fassbar, das Unaussprechliche in Worte zu kleiden. Dabei ist dies meist nicht möglich und der Künstler leidet an der Unvollkommenheit und Schwäche seines Werkes.
Er bringt sein Innerstes, seine Seele von innen nach aussen. Er offenbart sein Wesen, sein Denken und Fühlen, seine Stärken aber mehr noch seine Schwächen und Unzulänglichkeiten.
Es ist wie bei einem Eisberg. Der kleinste und unwesentlichste Teil ist das Sichtbare. Der Wichtigste und grösste Teil, das tragende Fundament bleibt unsichtbar. Eine Parallele zu unserm Leben. Wir legen zuviel Wert auf das sichtbare, das Existente, dabei ist dies nur eine Folge. Die Ursache, den Grund, die Quelle liegt im Unsichtbaren.
Deswegen ist dieser unsichtbare Teil für den Künstler wichtiger, er vernachlässigt das für die andern sichtbare. Er taucht bis zu seine Leistungsgrenze, bis zur Schwelle des Todes, an den Rand des Wahnsinns in die finstern unergründlichen Tiefen des Wassers am Eisberg hinab, um eine Perle für sich und uns heraufzuholen. Das Leben findet an der Grenze zwischen unten und oben statt. Auch wird die Spitze des Eisberges nie Kleiner, deswegen messen wir Ihr so viel Gewicht bei, aber sie bröckelt und taut und bleibt immer der Kleinere Teil.
Liebe Grüsse H.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen