Sonntag, 31. Oktober 2010

Gottes Kirche - jeder hat Recht

Röm 14:5  Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiß.

Wenn wir nach Gottes Bild gemacht sind, wie es in der Bibel steht, dann sind wir ihm ähnlich. Das heisst aber im Umkerhrschluss auch, das er ist wie wir. Und wenn ich dann Gottes Schöpfung anschaue, die unermesslich reich und vielfältig ist (wie Gott), so sind wir Menschen das genauso. Äußerlich, wie innerlich. Daraus folgt - Vielfalt ist “zwingend”. Einheitsbrei, Uniformität, Gleichmacherei ist demnach UN-Göttlich, letztendlich tödlich, die bügelt all die schönen, notwendigen aber auch anstrengenden Unterschiede glatt. 


Deswegen gibt es die verschiedenen Konfessionen, Gemeinden, Kirchen und selbst innerhalb der selbigen verschiedenste Ausrichtungen, Entwicklungen (Mikroevolutionen - um im organischen Sprachgebrauch zu bleiben). Das erinnert mich an die Arche Nohas, so viele verschiedene Tiere, aber alle in einem Schiff, alle mit einem Ziel. Manche kann man zusammenlassen, andere nicht - man muss sie sogar voneinander trennen und vor einander schützen (da sie sich gegenseitig auffressen würden!!!). Und trotzdem gehören sie ALLE zu zu seiner Schöpfung und zu seinem großen Plan., in seinem grossen, nicht erfassbarem Universum.

In diesem göttlichen, für uns unendlichen Universum der Verschiedenartigkeit, gibt es ein paar Fixsterne (feste, unverrückbare Punkte). Für mich sind das:
  • Gottes bedingungslose Liebe, Annahme und Achtung der persönlichen Entscheidungen (und auch davon Unabhängig!) jedes einzelnen Menschen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
  • Sein ganz natürlicher Wunsch mit uns, seiner Liebe, zusammen zu sein.
  • Das es eine Kluft, eine angeborene, vererbte Trennung zwischen Ihm und uns gibt, die wir von uns aus nicht überwinden können.
  • Die Hand die Jesus uns reicht, sein Angebot, die für uns nicht machbare Kreditbelastung auszugleichen, uns die Raten abzunehmen und gleichzeitig, uns einen nichtaufbrauchbaren Vorschuss von Güte, Freude und Wohlergehen zu schenken.

Und innerhalb dieses Universums ist viel möglich. Es gibt im Zentrum die Sonne, die Quelle allen Lebens und das Zentrum unserer Gravitation, um die sich alles dreht und ohne welche alle Planeten auseinanderdriften würden. Und diese Planeten sind so verschieden, manche brauchen fast 250 Jahre, andere nur 88 Tage um die Sonne einmal zu umkreisen, und trotzdem sind sie alle Teil des selben Sonnensystems (wobei die Sonne selbst etwa 210 Millionen Jahre braucht um sich einmal um das galaktische Zentrum zu drehen!).

Und nur so nebenbei, 2003 wurde ein weiteres Objekt entdeckt das “unsere” Sonne auf einer elliptischen Bahn umkreist, ein sogenannter Zwergenplanet - Sedna. Er hat eine Umlaufzeit von etwa 11.000 (!!!) Jahren, das Sonnenlicht benötigt gut 5 Tage, um dorthin zu gelangen, wenn er am sonnenfernsten (1350 Milliarden km) ist, während es am sonnennächsten (113 Milliarden km) Punkt „nur“ ca. 10 Stunden sind. Dazu im Vergleich, bis zur Erde benötigt das Sonnenlicht nur etwa 8 Minuten (1,49 Milliarden km = 1 AE).

Und so ähnlich stelle ich mir das in Gottes großem Orbit der Kirchen und Gemeinden vor. Selbst welche, die für unsere Verhältnisse ewig weit weg sind (bzw. schon gar nicht mehr dazu gehören, oder von deren Existenz wir nichts wissen) drehen sich um unser gemeinsames Zentrum. Gott hat ein großes, für uns zumindest mit dem Verstand nicht erfassbares, Herz mit unendlich viel Platz für jegliche Art von Ellipsen.

Und daraus schlussfolgere ich, innerhalb der Fixsterne des göttlichen Universums hat jeder recht, der sich selbst nicht größer macht indem er andere niedermacht.

Ergänzung vom 28.11.10:
"Die Warheit ist immer dort wo der Glaube ist."
Paulo Coelho - Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte

Viel Spass beim Denken
H.

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